Kalkanstriche sind eine sehr gute Lösung auf Luftkalkputzen. Sie lassen Wasserdampf ungehindert passieren, halten den Altputz gesund und neuer Kalkmörtel kann gut versteinern (carbonatisieren). Sie gehen eine homogene Verbindung mit dem Untergrund ein und werden dadurch wasserunlöslich.
Im häufig vorgebrachten, negativen Argument über eine geringe chemische Beständigkeit erkennt man aber umgekehrt einen der großen Vorteile von Kalkanstrichen: Sie neutralisieren die
Säurebelastung im Niederschlag schon an der Oberfläche und halten so die zerstörende Wirkung von Putz- und Mauerwerk fern.
Fachleute sprechen daher von einer so genannten "Opferschicht". Kalkanstriche bauen aus diesem Grund gegenüber Dispersions- oder Silikatanstrichen schneller ab, bringen aber auch nach mehrmaligen
Anstrichen keine Oberflächenspannungen und Versiegelungen.
Kalkanstriche laden sich statisch nicht auf und dadurch bleibt die Oberfläche wesentlich länger sauber.
Im Gegensatz zu filmbildenden Farben wie Dispersions-, Leim-, Acryl- oder Dispersionssilikatfarben, bleibt der niedrige Sd-Wert der Dampfdiffusionsoffenheit (Atmungsaktivität) bei Kalkanstrichen erhalten. Das wolkige Erscheinungsbild -speziell bei hohem Pigmentanteil- ist typisch für Kalkfassaden und sollte vor der Verarbeitung besprochen werden.
Für einen hochwertigen Kalkanstrich sollten mehrere dünne Schichten aufgetragen werden - er ist daher etwas arbeitsintensiver.
Für Schlämmen und reine Kalkanstriche:
Sumpfkalk 1 bis 3 Jahre abgelagert.
Für Freskomalerei - höchste Anforderungen:
Sumpfkalk 6 Jahre abgelagert
Junge Kalke mit einer Lagerzeit von 3 Monaten sind für Anstriche nicht geeignet.
Der Kreuzschlag:
Mit einer feinen und weichen Malerbürste wird die Kalkfarbe auftragen und langsam zur Trocknung gebracht. (Fenster schließen, nicht heizen, nicht bei direkter Sonneneinstrahlung streichen, etc.). Vor dem Aufbringen einer Kalkfarbe ist das geeignete Vornässen des Untergrundes mit reinem Wasser wesentlich, da ansonsten die Gefahr des sogenannten "Verbrennes" der Kalkfarbe auf der Oberfläche gegeben ist. Starkes Kreiden und fehlende Anhaftung des Anstriches am Untergrund sind die Folge.
Die Kalktünche oder Kalkfarbe sollte kreuzweise
aufgetragen und gut ausgestrichen werden.
Streichtechniken: A "Kreuzweiser Anstrich"
B "Rundanstrich". Bei beiden Methoden darf der Pinselstrich nicht länger als 30 cm sein. Nur die Spitzen der Pinselhaare dürfen den Untergrund berühren.
Ein mehrmaliger, dünnschichtiger Anstrich ist empfehlenswert. Erst durch vollständige Auftrocknung erreichen Kalkanstriche ihre volle Deckkraft. Die Trocknungszeiten sind abhängig von Untergrund, Temperatur und Witterung und können mehrere Wochen andauern.
Geeignete Sumpfkalk-Malerbürsten sind Teil unseres Sortiments und separat erhältlich.
Weitere Tipps:
Dullinger Kalk GmbH
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